Rezension – Feminist Fight Club

Rezension – Feminist Fight Club

7. Juni 2018 0 Von Tanja

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Feminist Fight Club

Wie sich Frauen am Arbeitsplatz erfolgreich durchboxen*

*Preisaufschlag für Männer 21 Prozent

 

Autor: Jessica Bennett

Seiten: 320

Verlag: Lübbe

ISBN: 978-3-404-60975-8

 

Heute stelle ich euch ein Buch vor, in dem es sozusagen um die Frau und Ihre Durchsetzungskraft geht. Mir wurde dieses Buch für eine Rezension über das Bloggerportal zur Verfügung gestellt.

Beschreibung:

Männer unterbrechen Frauen in Meetings besonders häufig. Sie machen sich auch gern die Ideen der Kolleginnen zu eigen. Und keinem Chef würde es jemals einfallen, einen männlichen Mitarbeiter Kaffee holen zu schicken. Nach wie vor müssen Frauen im Job gegen – oft subtilen – Sexismus kämpfen. Zeit also eine Bewegung zu gründen und für ein paar schlagkräftige Antworten zu sorgen. Mit Witz, Charme und jeder Menge praktischer Tipps bringt Jessica Bennett den Leserinnen bei, ihre Interessen durchsetzen. Und ein System auszutricksen, in dem eine erfolgreiche Frau nach wie vor als exotische Ausnahme gilt.

Über die Autorin:

Jessica Bennett ist eine junge preisgekrönte Journalistin. Sie schreibt für die Washington Post, Newsweek, Vogue und Cosmopolitan. Für die New York Times verfasst sie eine regelmäßig erscheinende Kolumne. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Frauen, Sexualität und Genderthemen, etwa die Wahrnehmung von Frauen in den Medien oder die Stellung von Frauen in der Unternehmenswelt. Ihr Buch wurde für den 800-Read-Business-Book-Award nominiert.

Mein Fazit dazu:

Hui, was hab ich mir da für ein Buch ausgesucht. Manchmal habe ich einfach Lust, mir ein Buch zu bestellen, wo ich mir gar nicht den Klappentext durchgelesen habe, sondern wo mich einfach der Titel oder das Cover anspricht und so war es hier. Das Cover mit diesem mit Farbe gepinselten Titel, hatte mich überzeugt.

Ich habe mir eines Abends das Buch an Bett gelegt, da ich wusst, müde bist du noch nicht und da kannst du noch etwas in dem neuen Buch herumblättern. Gesagt getan, es war Zeit ins Bett zu gehen und ich schnappte mir das neue Buch und schlug das erste Kapitel auf.

HÄ … Ich musste zweimal lesen, aber das Buch fing mit folgender Anmerkung der Autorin an: “Wie ihr dieses Buch lesen könnt” Das fand ich so cool, dass ich euch den ersten Absatz davon einmal zitieren möchte:

“Beim Lesen dieses Buches gibt es kein Richtig oder Falsch. Lest es von vorne bis hinten, schlagt es in der Mitte auf oder behandelt es wie ein Kochbuch. Blättert zu den Abschnitten, die euch am besten gefallen, schreibt in die Randspalten, macht euch im hinteren Teil Notizen, reißt Seiten raus und schiebt sie eurem Chef unter der Tür durch.”

Erster Gedanke nach diesen paar Sätzen war, ok coll, so mach ich das und ja ok, warum micht, mein Chef würde das evtl. gut aufnehmen, aber ganz ehrlich was ist das fü ein Buch ….?????

Seitenausschnitt aus dem Buch

Gespannt habe ich dann weitergelesen und mich dabe ertappt, wie ich immer mal wieder vorgeblätter habe und dann auch einfach querr im Buch gelesen habe, mal hier mal da und auch mal nur die Bilder angeschaut. Aber ich muss auch gleich sagen, der erste Eindruck “cool” der blieb nicht lange und ging dann ab und an auch über in ein “naja, das hätte jetzt nicht sein müssen”.

In dem Buch „Feminist Fight Club“ ruft Jessica Bennett zum Kampf gegen das Patriachat auf. Sie beschreibt Bürosituationen, in denen es meist zu subtilem Sexismus kommt und nennt Kampftaktiken, mit denen man darauf reagieren kann. Außerdem erzählt sie davon, wie sie vor einigen Jahren mit Freundinnen einen Feminist Fight Club gegründet hat, um sich gegenseitig zu beraten und unterstützen, und gibt Tipps, wie man seinen eigenen Club gründen kann.

Ich muss sagen, sowas habe ich in meinem jetztigen Job und in der Firma (wo ich jetzt schon knapp 17 Jahre bin) noch nicht erlebt. Klar macht mal einer einen dummen Spruch oder etwas Feindliches gegenüber Frauen, aber irgendwie nicht so, dass man sich dann gleich verteidigen muss.

Sicherlich es gibt auch Frauen, die damit nicht umgehen können oder nach so einem Spruch oder einer gezielten Anmerkung nicht reagieren können und für die ist dieses Buch sicherlich einen gute Anleitung oder besser gesagt ein Leitfaden mit Hilfestellungen. Wobei ich der Meinung bin, wenn man in der besagten Situation ist, dann fällt einem sowieso nicht das richtige ein, da kann auch dieses Buch dann nichts dran ändern.

Die Autorin beschreibt viele wichtige Punkte und Beobachtungen rund um Sexismus am Arbeitsplatz und nennt meist auch Studien, die das belegen. Viele der geschilderten Situationen sind alltäglich und jede Leserin wird davon schon welche erlebt und beobachtet haben. Oder aber auch gar nicht wissen, dass es so eine Situation war, weil es einem anders vorgekommen ist, weil man z. B. nicht direkt an der Situation beteiligt war, sondern diese nur im Vorbeigehen mitbekommen hat.

Die Tipps sind für viele von euch, bestimmt nicht sehr überraschend, sondern eher als einen Appell anzusehen, so etwas nicht auf sich sitzen zu lassen, sondern bewusst auf eine Situation zu reagieren. Es bringt ins reflektieren, welche dieser Situationen man selbst kennt und wie man bislang reagiert hat und wie man in Zukunft reagieren könnte.

Im Buch wird der Fokus klar auf Situationen im Büro gelegt und man merkt dem Buch auch seinen amerikanischen Ursprung an, denn in den genannten Beispiele werden vor allem bekannte amerikanische Politiker und Firmen genannt.

Die Sprache der Autorin ist humorvoll und oft sarkastisch. Mein Humor wurde dabei nicht immer getroffen (das ist aber auch schwierig bei mir). Es hätten die ständigen Verweise auf weibliche und männliche Genitalien zum Beispiel nicht sein müssen, das ist wieder so eine Schiene, die muss man nicht befahren und daher auch nicht in einem Buch durchkauen. Doch hinter allem steckt ein durchaus ernstes Thema. Der Autorin gelingt es daher in diesem Buch, diesen Ernst trotz aller Witze, aufzuzeigen und es nicht ins Lächerliche zu ziehen.

Ich muss sagen, dass das Buch für mich keines ist, was ich von Anfang bis Ende duchlesen werde, denn es ist eher – wie oben und von der autorin angeregt, ein Buch zum gezielten oder unkontrollierten Blättern. Mich konnte das Buch zwar unterhalten und auch in Teilen zum Reflektieren bringen, auch wenn der Humor nicht immer meiner war und ich mir irgendwie mehr Tiefe gewünscht hätte, aber es ist für mach andere Frau, vielleicht genau das richtige Buch. Ihr arbeitet im Büro mit mehr als fünf Mitarbeitern, wollt euch mehr Gehör verschaffen und eins eurer großen Rollenvorbilder ist Beyoncé? Dann solltet ihr euch dieses Buch näher anschauen!

Das Buch erhält von mir 2,5 von 5 Buchsternen!